Finnland  -  Gesteine aus Impaktkratern

  1  Söderfjärden
   
 



   Pseudotachylit
,
  gesägte und angefeuchtete Fläche,
  Impakt Söderfjärden, S Vaasa,
  Sgl. Jensch  
  (erworben von Bockstaller,
   Schopfheim)

Söderfjärden ist der einzige finnische Impaktkrater, der nicht unter Wasserbedeckung liegt. Die postglaziale Landhebung sorgte dafür, dass er im küstennahen Festland als kreisrunde, flache Kraterebene offen liegt. Ursprünglich ein Feuchtgebiet, wird die Fläche seit den 1920er Jahren entwässert und landwirtschaftlich genutzt.
Das Impaktereignis erfolgte vor c. 560 Mio. Jahren (Eokambrium). Der Krater (ca. 6,6 km Durchmesser, 300 m Tiefe) wurde während des Kambriums mit Sedimenten (Sandstein) aufgefüllt, auch der vorhandene Zentralberg wurde verschüttet. Der Höhenunterschied zum noch vorhandenen, aber gut erkennbaren Kraterrand beträgt ca. 250 m
 
  Pseudotachylit,
  Schliff,
  loser Stein, Söderfjärden, Finnland,
  leg. P. Bockstaller Sgl. Sperberg 
 
 
 
  2    Lappajärvi
Suevit, gesägte und angefeuchtete Fläche, Impakt Lappajärvi, ca. 80 km E Vaasa,
Sgl. Jensch (erworben von Bockstaller, Schopfheim)
  3   
Impakt-Schmelzgestein, gesägte und angefeuchtete Fläche, Impakt Lappajärvi,
Sgl. Jensch (erworben von Bockstaller, Schopfheim)
Der See Lappajärvi überdeckt den größten Impaktkrater Finnlands (Durchmesser ca. 20 km). Der Impakt geschah vor etwa 73 Mio. Jahren (Oberkreide). Target rock war der Sockel (svecofennische Granite) des Baltischen Schildes. Impaktgesteine (Schmelzgesteine und Impaktbrekzien) finden sich in der weiteren Umgebung des Sees, vor allem aber auf dem Zentralberg der Impaktstruktur, der Insel Kärnänsaari.
   
  4    Paasselkä
Impaktbrekzie (Pseudotachylit), gesägte und angefeuchtete Fläche, Lesestein am Südrand des Impaktkraters,
leg. U. Sperberg, Sgl. Jensch
Der Paasselkä ist ein Teilbecken des Orivesi-Sees und bedeckt einen Impaktkrater aus der Trias (vor etwa 228,7±3 Mio. Jahren). Bei einem Durchmesser von ca. 10 km erreicht er eine auffallende Tiefe (75 m). Im Unterschied zu anderen Kraterseen erfolgte keine Sedimentbedeckung.
Eine Tiefbohrung im Jahr 1999 bestätigte die aus Ergebnissen von Erdmagnetfeldmessungen entstandene Vermutung eines Meteoriten-Einschlagkraters.

 

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