Schweden  -  Magmatite  -  Malingsbo-Granit

Der Malingsbo-Granit ist das nordwestlichste Granitvorkommen in der Serie jüngerer intrusiver Granite in der Bergslagen-Region und hat genetische Zusammengehörigkeit mit Fellingsbro-, Lisjö-, Vallentuna- und Hedesunda-Granit. Im Haupttypus ist er feinkörnig- bis mittelkörnig, grau und steht dem Stockholm-Granit nahe. Gemeinsames Alter ca. 1800 Mio. Jahre.
 
     Handstück aus dem Anstehenden, BGR Berlin:
       
 



Malingsbo-Granit
,
aufgelassener Steinbruch 1 km NE Gehöft Moren, Klockabo, SE Malingsbo
leg. A. P. Meyer 1994
Sammlung BGR Berlin
 
 
Geschiebefund:
 


  Biotitgranit (Malingsbo-Typ)
  FO: Rauen Berge, Friedenau, 1938
  Sgl. FU Berlin
  (eh. Sgl. Müller, Friedenau)
  Etikett
 
 
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 268
Malingsbo-Granit
"...Matrix fein- und kleinkörnig; dunkel graurot oder grau, durch Biotit fein schwarz gesprenkelt; viel Feldspat, meist mehr Kalifeldspat als (trüber) Plagioklas; der Prozentanteil an Quarz mäßig bis sehr hoch, als Mineral jedoch nicht auffallend; teilweise unklare Korngrenzen.

Der fein- und gleichkörnige Haupttypus des Malingsbo-Granits ist ein graurotes oder graues Gestein mit viel Kalifeldspat und einem stark wechselnden, manchmal sehr hohen Quarzanteil (u. a. Hesemann 1936, 1975). Es gibt auch Varianten mit mehr Plagioklas als Kalifeldspat. Der gelbgraue oder farblose Quarz fällt äußerlich nicht auf; in den rötlichen Typen ist sein Gehalt viel höher als in der grauen Form. Die größten Körner sind stark zerdrückt. Der Kalifeldspat besteht in der Hauptsache aus schwach perthitischem Mikroklin. Der Plagioklas ist gewöhnlich trübe. Die Korngrenzen der Feldspäte sind unregelmäßig. In Ausnahmefällen ist vereinzelt ein Plagioklas als breitrechteckiger Kristall erhalten geblieben.
Von den dunklen Mineralen stellt Biotit den wichtigsten Vertreter; er kommt in Form ca. 1 mm langer Blättchen vor. Manchmal ist auch einige Hornblende vorhanden. Erz, Titanit, Zirkon und Apatit können sporadisch vorkommen. Die dunklen Minerale liegen gewöhnlich im Gestein verstreut.
Malingsbo-Granit in situ enthält mitunter kurze, schwach wellige, parallele, quarz- und biotitreiche Lagen. Das ist eine Deformationserscheinung, die in kleinen Handstücken zumeist nicht auftreten wird. Es gibt auch mittelkörnige, biotitreiche Typen mit Einschlüssen aus Leptit und älterem Granit. In solchen Varietäten kann der Biotitgehalt auf 10 – 20 % ansteigen.
Gewöhnlicher, gleichkörniger Malingsbo-Granit ist als Geschiebe in den Niederlanden vermutlich durchaus zu finden. Es ist jedoch schwer, dieses früher dem Stockholm-Granit zugeordnete Gestein mit Sicherheit zu bestimmen. Wir tun gut daran, die deformierten, manchmal etwas gneisartigen und die Typen mit Einschlüssen nicht als Leitgeschiebe anzusehen..."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988, S. 268
 
Literatur: 
Åberg G., Bjurstedt S. 1986: Radiometric dating of the serorogenic Svecokarelian Enkullen and Fjällberg granites, south central Sweden, GFF 108, 1 S. 73-77
Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen, Krefeld, S. 57
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988, S. 268
siehe auch: http://www.sgu.se/dokument/service_sgu_publ/K279.pdf
 
 
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