Schweden  -  Magmatite  -  Älö-Granit

Dieser vom Habitus der rote Ostsmåland-Granite deutlich abweichende Granit zeigt petrographisch eine gewisse Übereinstimmung mit dem ebenfalls quarzreichen ("sauren") Vänge-Granit (Holmquist 1906). Es bestehen jedoch Gefüge- und Farbunterschiede.
 
Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover u. a.:
Alö-Granit Alö-Granit Alö-Granit
Insel Älö Insel Älö   Lilla Bergö  Lilla Bergö  
Alö-Granit Alö-Granit
Insel Älö  Lilla Bergö  S Ljusklubben
       
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. S. 280:
Älö-Granit
"... Hell- bis braunroter, feinkörniger Granit; viel Mikroklinperthit und sehr viel stark körniger, blauweißer oder weißer Quarz ± in kurzen Streifen, gemeinsam mit Biotit; Plagioklas nahezu ausschließlich im Perthit; homogenes Gestein mit Mörtelkonzentrationen entlang der Feldspatränder; der Feldspat einige mm lang (max. 4-10 mm); glänzende Spaltflächen bei den rechteckigen Feldspäten.

Älö-Granit ist der sauerste Småland-Granit, mit dem meisten Quarz. Das feinkörnige, gewöhnlich blassrote Gestein hat seinen Namen von der Felseninsel Älö im Schärengebiet von Oskarshamn. Es ist ein sehr charakteristisches Gestein, das hauptsächlich aus hellrotem bis braunrotem Mikroklinperthit und weißem bis blauweißem, fein aggregatischem Quarz besteht. Biotit ist in mäßiger Menge vorhanden und verleiht dem Gestein dadurch eine dunklere Note. Plagioklas ist von wenig Bedeutung; wo er eigenständig auftritt, hat er einen zonar aufgebauten Rand. Der Plagioklas ist durch eine recht starke Umwandlung trübe. Akzessorisch kommen Titanit, Apatit und Erz vor.
Älö-Granit ist viel feiner in der Körnung als Virbo- und Uthammar-Granit; die Feldspäte erreichen eine Länge von höchstens 4-10 mm, sind zumeist aber um einiges kleiner. Sie bilden glänzende Kristalle: deutlich rechteckige Täfelchen mit gut sichtbaren, spiegelnden Spaltflächen, ein Kennzeichen, dass diesen Typus vom Vislanda-Granit unterscheidet. Das Gestein ist stark deformiert, was an der völligen Zerdrückung des Quarzes abzulesen ist, der durch die Umkristallisation eine gleichmäßig-feinkörnige Beschaffenheit bekommen hat. Es ist auch abzulesen an den kurzen ader- oder streifenförmigen Quarz- und Biotitkonzentrationen und den Mörtelbildungen um und in den Feldspäten.
Älö-Granit enthält sehr viel Quarz; der hohe Gehalt ist die Folge von Assimilation von Västervik-Gestein...."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988, S. 281

Literatur: 
Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen, Krefeld, S. 37
Holmquist P. J. 1906: Studien über die Granite von Schweden, Bull. of Geol. 1906, S. 153
Lundegårdh P. H., Wikström, A. & Bruun, Å. 1985: Beskrivning till provisoriska översiktliga berggrundskartan Oskarshamn. Sveriges Geol. Unders. Ser. Ba 34. ...
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988, S. 281

   
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