Schweden  -  Vulkanite  -  Grönklitt-Porphyrit

Der auch als "Roter Dala-Porphyrit" bekannte Grönklitt-Porphyrit kommt nicht nur an der Typ-Lokalität "Grönklitt" NW Orsa sondern auch andernorts vor. Es ist ein einsprenglingsreicher Porphyrit, der auf Grund reichlich vorhandener schmaler Feldspatleisten und verstreuter grünlicher Flecken (Aggregate aus Hornblende, Chlorit und Epidot) im Geschiebe gut erkennbar ist  -  somit ein sicheres und regelmäßig zu findendes Leitgeschiebe.
 
Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover, Sgl. R. Zwirner, D. Pittermann, G. Schwidurski:
Grönklitt-Porphyrit
Grönklitten FO: Dalarna o. A. Grönklitten Bössfallet
Grönklitt-Porphyrit dunkler Grönklitt-Porphyrit  
Storstupet N Uuntorp Gipfel des Grönklitt  
Geschiebefunde:
FO: Arkenberge, Pankow FO: Großhansdorf, SH FO: Ratzeburg, SH FO: Nordkirchen, NRW
 
FO: Schönberger Strand, OH FO: Broager, DK FO: Røsnæs, DK  
       
       
       
 
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 263:  
Grönklitt-Porphyrit
"...Grundmasse braunrot bis rotbraun, rotlila, durch Verwitterung auch lilagrau; nahezu dicht bis leicht körnig; viele sehr kleine Einsprenglinge aus hellem Plagioklas, die meisten als schmale Leisten; kein oder wenig Kalifeldspat; viele dunkle Flecken aus u. a. Chlorit, Hornblende, Epidot und Erz; hartes und zähes, schwer zu teilendes Gestein.

Grönklitt-Porphyrit (roter Porphyrit), genannt nach Grönklitten NW von Orsa in Mittel-Dalarna, hat eine in unverwittertem Zustand braunrote bis rotbraune, seltener rote, graubraune oder braunlila Grundmasse. Durch Verwitterung wird die Farbe mitunter lilarot, lilagrau oder graulila. Das Gestein ist reich an 1-5 mm langen Feldspateinsprenglingen, die in der Verwitterungsrinde von Geschieben als weiße oder gelbe Leisten und breite Rechtecke zu sehen sind; bei starker Verwitterung bleiben nur die Löcher übrig.
Die Feldspateinsprenglinge bestehen in den meisten Fällen ausschließlich aus graugrünem, graugelbem oder grauweißem, seltener rötlichem, idiomorphem Plagioklas (ca. 20-25 % des Gesteinsvolumens). Gewöhnlich sind die Kristalle trüb. In selteneren Fällen kommt auch Kalifeldspat als Einsprengling vor (ca. 2-6 %); die etwas gefleckten,
1-4 mm großen Leisten lassen sich meistens schwer erkennen. Sehr charakteristisch sind außerdem die dunkelgrünen Aggregate und Linsen aus Hornblende (Nadeln bis 5 mm), Chlorit, (grüngelbem) Epidot sowie Erz; manchmal treten auch Augit und Apatit auf. Zusammengerechnet nehmen die schwarzen Minerale 8-21 % des Volumens ein, allein 1-7% fallen dabei auf den Epidot. Die bei Höghed vorkommende Varietät weist nach Hjelmqvist (1982) sogar 16 Volumen-prozent Epidot auf; das Mineral bildet hier 3-5 mm, zuweilen bis 15 mm lange Konzentrationen und linsenförmige Partien in Verbindung mit einer quarzreichen Masse. Auch Grönklitt-Porphyrit ohne Epidot kann gefunden werden.
Die nahezu dichte oder leicht körnige Grundmasse ist homogen. Stellenweise können in sehr begrenztem Umfang stärker körnige Teile auftreten. Manchmal ist die Grundmasse fleckig, mit heller oder dunkler roten Partien. Unregelmäßige Quarz-Chlorit-Konzentrationen oder winzige Linsen aus Quarz können diesen bunten Eindruck noch verstärken. Gelegentlich gibt es mandelförmige Gebilde, wobei die „Blasen“ mit Epidot oder Quarz, seltener mit Kalkspat gefüllt sind. Häufig haben die Minerale der Grundmasse sehr unregelmäßige Korngrenzen. Farbgrenzen verlaufen dann sehr vage, wirr. Dies Bild wird manchmal noch verstärkt durch die eigenwillige Form von Gruppierungen aus dunklen Mineralen und durch dichte Anhäufungen von bis 1 mm großen Plagioklasen.
Grauer Grönklitt-Porphyrit (= Grauer Porphyrit), von Hjelmqvist (1966) und Hesemann (1975) beschrieben, wird später in Schweden nicht mehr eigens charakterisiert. In der Übersicht „The porhyries of Dalarna, Central Sweden“ (Hjelmqvist 1982) wird die graue Varietät nicht behandelt. Aus der Sicht von Geschiebeuntersuchungen in den Niederlanden erweist sich, dass viele als solche gut erkennbare und als Leitgeschiebe anzuerkennende Übergangsformen vom roten zum grauen Porphyrit bestehen. Diese stärker basischen Zwischenformen haben eine dunkelgraue oder sehr dunkel violettgraue, dichte Matrix mit ziemlich vielen grünlichen oder bräunlichen Plagioklaseinsprenglingen sowie Einsprenglingen aus Chlorit und Augit oder Hornblende. Nach Hesemann (1975) soll gelegentlich auch Olivin vorkommen und sollen diese Einsprenglinge eine Länge von rund 1 cm erreichen. Kalifeldspat lässt sich in Geschieben nicht ausmachen. Das sehr zähe Gestein zeigt wenig Farbkontrast. Die Bruchfläche ist ziemlich matt und glatt, wie bei der roten Varietät..."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988
       
       
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